Uwe vom Blog „Kaffeehaussitzer“

Der Kaffeehaussitzer ist eine der größten Instanzen der deutschsprachigen Buchblogszene. So wundert es auch nicht, dass Uwe dieses Jahr erneut unter den Finalisten des Buchblogawards ist, den er vor zwei Jahren bereits für sich gewinnen konnte.
Auf seinem Blog rezensiert er seit vielen Jahren bekannte und weniger bekannte Bücher, die allesamt mit einer Faszination und Begeisterung beschrieben werden, dass man seine Liebe für Bücher in jedem einzelnen Satz herauslesen kann.
Neben Literatur nehmen aber auch Fotos einen großen Raum auf seiner Website ein, die vor Ästhetik sprühen.
Wer seinen Blog noch nicht kennt, der sollte das unbedingt nachholen.
Ich freue mich daher wirklich sehr, dass er teil der Blogreihe geworden ist und mir meine Fragen beantwortet hat.

Uwes Antworten

Aus welchem Grund liest du?
Das ist eine Frage, über ich die eigentlich nie nachdenke, gehört doch das Lesen zu meinem Leben wie das Atmen. Bücher sorgen dafür, dass ich nicht stehenbleibe, denn Leben ist Veränderung. Sie lassen mich fremde Lebensentwürfe kennenlernen, mich teilhaben an fremden Schicksalen, sie sensibilisieren mich für Probleme, die ich selbst nicht habe. Bücher erklären mir die Vergangenheit und lassen mich die Gegenwart verstehen, um die Zukunft mit gestalten zu können. Das Lesen hilft mir dabei, meinen Platz in der Welt zu finden. Immer wieder.

Was macht das Lesen für dich so besonders?
Bücher sind wie gute Freunde, sie sind da, wenn man sie braucht. Es gibt Texte, die mir über Sinnkrisen hinweggeholfen haben und andere, die mich mit ihrer kristallklaren Schönheit einfach nur glücklich machen. Texte, die meine Persönlichkeit mitgeprägt haben. Texte, die mich an gute und an weniger schöne Zeiten meines Lebens erinnern, weil sie untrennbar damit verbunden sind: Schriftgewordene Erinnerungen.

Wann und wo liest du am liebsten?
Tisch. Stuhl. Kaffeehaus. Dort so oft wie möglich, aber leider lange nicht so oft, wie ich gerne möchte.

Welche Art von Büchern liest du am liebsten?
Mein Lieblingsheld ist tragischer Natur, ein Einzelgänger, einer der schon viel eingesteckt hat, dem das Schicksal übel mitspielt. Einer der sich zwischen Fatalismus und Zorn noch einmal aufbäumt. Am liebsten erzählt in einer melancholischen, klaren und kargen Sprache, ein Happy End ist dabei nicht notwendig. Überhaupt mag ich ein offenes Ende am liebsten.

Nach welchem Prinzip ordnest du dein Bücherregal?
Gar nicht. Da wo Platz ist in der Wohnung, stehen oder liegen Bücher. Manchmal stehen die Werke eines Autors zusammen, aber das muss nicht sein. Dabei weiß ich immer, welche Bücher ich besitze – versehentlich doppelt gekauft habe ich noch nie eines. Und natürlich wird regelmäßig aussortiert. Letztendlich behalte ich die Bücher, die mir so gut gefallen habe, dass ich mir vorstellen könnte, sie noch einmal zu lesen – was ich auch regelmäßig mache. Außerdem die, mit denen mich eine besondere Erinnerung verbindet. Und die, in denen ich Informationen nachschlagen möchte, was vor allem die Sachbücher betrifft. Alles andere wird verschenkt oder kommt in das öffentliche Bücherregal. Oder in seltenen Fällen, etwa wenn mich die Lektüre maßlos enttäuscht oder geärgert hat, auch schon mal ins Altpapier.

Lesezeichen oder Eselsohr?
Eselsohr?! Never.

Welches ist dein absolutes Lieblingsbuch?
Das einzige Lieblingsbuch gibt es bei mir nicht. Im Februar hatte ich mir für einen Blogbeitrag Gedanken darüber gemacht, welche Bücher mich in den fünf Jahrzehnten meines Lebens am meisten geprägt haben. Herausgekommen ist dabei eine Liste von 15 Titeln. Mit dabei z.B. „Die Straße“ von Cormac McCarthy, „Betty Blue“ von Philippe Djian, „Alle Menschen sind sterblich“ von Simone de Beauvoir oder „Herr Lehmann“ von Sven Regener.

Mein Lieblingsbuch in der letzten Zeit war…?
Es sind etliche Bücher, die mich in den letzten Monaten begeistert haben. Etwa „Die Mauer“ von John Lanchester, eine finstere Dystopie, die zeigt, wohin Klimawandel und damit verbundene Massenmigration die Welt bringen könnten. Oder „White Tears“ von Hari Kunzru, eine mystisch-düstere Story über einen vergessenen Blues-Musiker; Roadmovie, Gesellschaftsstudie und Geistergeschichte in einem. Ein bibliophiles Highlight ist ohne Zweifel „Verzeichnis einiger Verluste“ von Judith Schalansky gewesen. Ein perfekt gestaltetes Buch, in dem sich die Autorin auf die Suche nach verwehten Spuren, Fragmenten oder bruchstückhaften Aufzeichnungen macht und in dem sie mit Hilfe der unterschiedlichsten literarischen Stilmittel uns Verschwundenes quer durch alle Epochen vorstellt. Selten habe ich auf etwas mehr als 250 Seiten und in so abwechslungsreicher Art und Weise so viel Wissen vermittelt bekommen.

Hast du ein Lieblingszitat?
Es gibt mindestens drei Lieblingszitate. Das eine stammt von Oscar Wilde und ist eine kurze Passage aus „Das Bildnis des Dorian Gray“. Es ist für mich eine der wunderschönsten Textstellen, die ich kenne, berührend in ihrer Melancholie. Sie hier gedrängt zwischen zwei Fragen unterzubringen, bringe ich nicht über das Herz. Wer sie nachlesen möchte, bitte hier entlang.
Das zweite Lieblingszitat sind die beiden letzten Sätze aus „Herr Lehmann“: „Ich gehe erst einmal los, dachte er. Der Rest wird sich schon irgendwie ergeben.“ Für mich die perfekte Lebensphilosophie, der ich zwar ein paar Umwege, aber viele Erfahrungen verdanke, die ich nicht missen möchte. Planen halte ich für vollkommen überschätzt.
Das dritte stammt aus dem Text „Fürsprecher“ von Franz Kafka. Das ist ein Text, auf den ich gestoßen bin, als ich nicht so recht weiterwusste im Leben und obwohl das schon fast 30 Jahre her ist, kann ich mich gut daran erinnern, was es für ein Gefühl war, plötzlich diese Worte vor Augen zu haben; so als sei ein Vorhang weggezogen worden. Und seitdem haben sie mir noch oft neue Kraft gegeben: „Solange du nicht zu steigen aufhörst, hören die Stufen nicht auf, unter deinen steigenden Füßen wachsen sie aufwärts.“ Wobei das nur die letzten Sätze sind, die gesamte Textstelle ist etwas länger.

Hast du spezielle Macken, wenn es um Bücher oder das Lesen geht?
Mich stört es ungemein, wenn bei einem gebundenen Buch nach dem Lesen der Buchblock verschoben, also das Buch schiefgelesen ist. Daher falze ich meine gelesenen Bücher alle zurück, dann sind sie wieder gerade.

Hast du sowas wie ein Ritual beim Lesen?
Wenn ich ein Buch aufschlage, rieche ich als erstes hinein – ich liebe den Duft nach Papier, Druckerschwärze und Leim, wobei nicht alle Bücher gleich gut riechen. Ganz und gar nicht. Dieses „Nosing“ ist mein Ritual, so als hätte ich ein Glas Wein, einen wunderbar rauchigen Whisky oder ein anderes Genussmittel vor mir.

In welchem Genre fühlst du dich am wohlsten?
In Genres denke ich nicht. Entweder packt mich die Sprache eines Buches auf den ersten Seiten oder ich lese es nicht. Das kann ein sperriges literarisches Werk ebenso sein wie ein Krimi oder ein Roman der Phantastik.

Welche Bücher interessieren dich überhaupt nicht?
Einen Riesenbogen mache ich um Schrott à la „50 Shades of Grey“ oder ähnlichem bedrucktem Altpapier. Auch extrem blutige Thriller empfinde ich als Lesezeitverschwendung. Ganz schlimm auch: Schlecht recherchierte Romane zu historischen Themen, die vor geschichtlichen Fehlern nur so strotzen.

Gab es ein bestimmtes Buch, das die Liebe zum Lesen bei dir entfacht hat?
Kein bestimmtes. Aber das Vorlesen durch meine Oma und meine Eltern hat mir schon im Kindergartenalter gezeigt, welche Faszination von dem geschriebenen Wort ausgeht.

Gibt es ein Buch aus deiner Kindheit, an das du dich besonders erinnerst?
Aus jener Zeit des Vorlesens ist mir „Der Räuber Hotzenplotz“ besonders in Erinnerung geblieben. Meine Oma hat jede Rolle mit einer anderen Stimme gelesen, hat laut und böse gelacht wie der Räuber Hotzenplotz, hat fies gekreischt wie der böse Zauberer Zwackelmann, atemlos um Hilfe gerufen wie die Großmutter oder gepoltert wie der Wachtmeister Dimpfelmoser. Das ist inzwischen 45 Jahre her, aber ich werde es niemals vergessen. Besonders deshalb, weil ich damals dachte, die Stimme würde sich beim lauten Lesen automatisch verändern und mich alleine deshalb schon auf die Schule freute, um endlich Lesen zu lernen. Die Enttäuschung, dass es nicht so ist, währte nur kurz, denn dann begann die Reise in viele neue Welten. Dies alles gehört zu den frühesten Erinnerungen in meinen Leben – und sie haben mit Büchern zu tun.

Hand auf’s Herz, Klassiker: Aus gutem Grund Klassiker oder total überbewertet?
Man braucht Zeit und Muße, aber wenn man sich auf sie einlässt, sind Klassiker immer wieder großartige Leseerfahrungen. Die Lektüre dieser Texte zeigt einem ihre Zeitlosigkeit, egal ob es sich um die Machtgier eines Macbeth, die zerstörerische Kraft der Sehnsucht einer Madame Bovary oder die mörderische Selbstüberschätzung eines Rodion Raskolnikow handelt. Mit Stefan Zweig reisen wir durch ein verschwundenes Europa, mit Joseph Roth erleben wir noch einmal den Untergang der österreichisch-ungarischen Monarchie, Franz Biberkopf zeigt uns ein Berlin im Umbruch und die Texte von Franz Kafka begleiten einen das ganze Leben, ohne sie endgültig entschlüsseln zu können. Klassiker sind Fenster in die Geschichte; besonders, da die Beschäftigung mit ihnen auch immer eine Beschäftigung mit deren Entstehungszeit ist. Und die Kenntnis von geschichtlichen Zusammenhängen braucht jeder, die die Welt von heute verstehen möchte. Ganz davon abgesehen finde ich, dass die Lektüre der wichtigen Klassiker zu einer soliden Allgemeinbildung einfach dazu gehört – zumindest, wenn man sich für Literatur interessiert.

Was verleitet dich bei einem Buch am ehesten zum Zugreifen? Titel, Autor, Cover, Klappentext oder ganz was anderes?
Bei einem mir unbekannten Buch werde ich meistens durch das Cover aufmerksam, dann lese ich den Klappentext, dann die erste Seite. Das reicht für eine Kaufentscheidung. Manchmal nehme ich den Autorennamen erst nach dem Kauf bewusst wahr und mit dem Thema, ob es ein Autor oder eine Autorin ist, beschäftige ich mich bei Spontankäufen nie.

Gibt es Gründe und Situationen, die dich am Lesen besonders reizen?
Das Alleinsein mit dem Text und den Protagonisten. Meine Arbeit und mein ganzes Leben sind so mit Kommunikation ausgefüllt, dass ich dieses Alleinsein voll und ganz genieße. Aus diesem Grund interessiere ich mich auch nicht für Leserunden oder Social-Reading-Plattformen. Ich liebe es, über Bücher zu reden (klar, sonst würde ich nicht darüber bloggen), doch immer erst nach deren Lektüre und nie währenddessen. Es ist die Zeit, die nur mir und dem Buch gehört.

Gehören bestimmte Dinge oder Umstände für dich unbedingt zum Lesen mit dazu?
Tagsüber gerne Kaffee. Abends gerne Rotwein. Aber wenn beides nicht zur Hand ist, reicht auch das Buch pur.

Liest du ein Buch nach dem anderen oder mehrere gleichzeitig?
Meistens habe ich einen Roman und ein Sachbuch zu einem historischen Thema gleichzeitig am Start.

Hast du bestimmte Bücher mehrmals gelesen? Und warum?
Ich liebe es, ein Buch ein zweites Mal zu lesen, das mache ich regelmäßig. Das sind natürlich nur besondere Titel; solche, bei denen mich die Sprache so begeistert hat, dass ich sie noch einmal genießen möchte, solche, bei denen es neue Details zu entdecken gibt oder solche, bei denen es sich anfühlt, als würde man mit den Protagonisten alte Freunde wiedertreffen. „Herr Lehmann“ von Sven Regener zum Beispiel lese ich jedes Jahr, das ist schon ein Ritual geworden. Dieses Jahr war es dann das 18. Mal und ich war so begeistert davon wie beim ersten Mal.

Was ist das Schönste für dich am Lesen?
Das Sich-Zurückziehen aus dem Alltagstrubel. Und das macht das Lesen im Café für mich auch so besonders: Man sitzt mitten im Leben und kann – wenn man möchte – mit seinem Buch trotzdem in eine andere Welt aufbrechen.

Buch oder Hörbuch?
Hörbücher sind ein schönes Medium, aber nicht meines. Es gibt keine Tätigkeiten, zu denen ich sie begleitend hören könnte – und wenn ich nur liege und höre, dann schlafe ich ein.

Papier oder eBook?
Zwar besitze ich einen Tolino und finde es gut, dass es die Möglichkeit gibt, Bücher auch auf dem digitalen Weg zu lesen. Allerdings hat jener Tolino eine ziemliche Staubschicht angesetzt, denn an das sinnliche Vergnügen, in einem gedruckten Buch zu lesen, kommt für mich eine bloße Textdatei niemals heran.

Liest du Rezensionen? Warum (nicht)?
Egal ob in Literaturblogs oder im Feuilleton: Das Lesen von Rezensionen ist eine spannende Beschäftigung, gerade wenn man stets auf der Suche nach neuen Buchtipps ist. Wenn allerdings ein aktuelles Buch gerade scheinbar überall gleichzeitig besprochen wird, klinke ich mich aus; das beginnt dann langweilig zu werden. Und oft lese ich diese Bücher dann gar nicht, weil der Reiz des Neuen schon vorab verflogen ist oder weil man gefühlt alle Pro- und Contra-Argumente schon gehört hat.

Wie findest du neue Bücher? Woher bekommst du deine Inspiration?
Die allerwichtigste Inspirationsquelle sind die Buchhandlungen meines Vertrauens. Ich liebe es, mit Neuentdeckungen aus dem Buchladen zu kommen; Bücher, von denen man eine Viertelstunde zuvor noch gar nicht wusste, dass man sie unbedingt brauchen würde. Glücklicherweise gibt es hier in Köln etliche Buchhandlungen, die genau diese Entdeckungen möglich machen. Dazu kommen natürlich die Empfehlungen von anderen Literaturblogs, die mich auch ständig mit neuen Buchtipps versorgen. Überhaupt ist es seltsam: Seit ich blogge und dadurch mit vielen literaturaffinen Menschen vernetzt bin, lese ich noch viel mehr als früher, obwohl ich durch das Bloggen eigentlich weniger Zeit haben müsste. Habe noch keine Erklärung für dieses Mysterium gefunden, aber es ist großartig.

Jetzt mal ganz ehrlich: Hast du schon mal ein Buch nach seinem Einband beurteilt?
Das mache ich ständig. Das Cover vermittelt den ersten Eindruck, das ist immens wichtig. Es könnte aber auch schiefgehen. Das Buch „Der Club der unverbesserlichen Optimisten“ von Jean-Michel Guenassia etwa habe ich nur gelesen, weil es mir ein Buchhändler aus einer jener Buchhandlungen meines Vertrauens persönlich empfohlen hat – vom Cover her hätte ich eine Liebesschnulze vermutet und nicht einen großartigen Roman über die osteuropäische Migrantenszene im Paris der Sechzigerjahre. Vom Cover und Titel her hätte ich das Buch niemals in die Hand genommen – und damit eine Lektüre verpasst, die mich sehr begeistert hat.

Ein Buch, das fast alle mögen, du jedoch nicht, ist… ? (Warum?)
Nie nachvollziehen konnte ich den Wirbel um Stieg Larssons „Millenium-Trilogie“ – diese drei Krimis fand ich grottenschlecht, voller Logiklücken und Ungereimtheiten.
[SPOILER!]
Als Lisbeth Salander im zweiten Band mit einem Kleinkaliberprojektil im Kopf begraben wird, aber nicht stirbt und sich eigenhändig wieder ausbuddelt – da bin ich ausgestiegen, da es mir zu absurd wurde.

Dein absoluter Geheimtipp in Bezug auf Bücher, ist…:
„Absoluter Geheimtipp“ klingt vielleicht ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt, aber es gibt immer wieder Titel, die für mich unerklärlicherweise etwas unter dem Radar bleiben. Zwei Bücher, die mich stark beeindruckt haben, möchte ich daher zum Abschluss empfehlen. Zum einen ist dies „An den Rändern der Welt“ von Olivier Adam; ein Roman, der auf eine brillante Art beschreibt, wie das Aufwachsen, die Kindheit und die Familie das eigene Leben prägen, egal wohin man geht. Ich habe darin genau die Worte gefunden, nach denen ich schon seit vielen Jahren gesucht habe, um dieses Gefühl zu beschreiben. Und zum anderen ist es der Roman „Wir leben hier, seit wir geboren sind“ von Andreas Moster, in dem es um eine archaische Dorfgemeinschaft in den Bergen geht, weitab von der Welt. Als ein Fremder auftaucht, entstehen Risse im Brauchtumskitt, der über all die Jahre zu viel Ungesagtes zusammengehalten hat. Ein intensives Leseerlebnis.

Ein Kommentar zu „Uwe vom Blog „Kaffeehaussitzer“

  1. Hallo,

    wieder mal ein sehr interessantes Interview mit großartigen Antworten. An „Betty Blue“ habe ich schon viele Jahre nicht mehr gedacht, aber es war eines der ersten Bücher, die ich als Lehrling in der Buchhandlung verkauft habe. (Wahrscheinlich sollte ich es noch mal lesen, sicher würde es heute ganz anders auf mich wirken.)

    „50 Shades of Grey“ habe ich damals gelesen, um wenigstens zu *versuchen*, zu verstehen, was Leute daran finden. Nicht, dass das geholfen hätte – im Gegenteil, danach konnte ich es noch viel weniger verstehen…

    Ich lese gerne Thriller, aber diese ganz extremen „Schlachtplatten“ empfinde ich auch als Zeitverschwendung und todlangweilig. Das ist so vorhersehbar – alles ist immer so schockierend und eklig wie nur möglich.

    Kafka habe ich als Jugendliche für mich entdeckt, als ich versuchte, die gesamte Abteilung „Gegenwartsliteratur“ in der Stadtbiliothek von A bis Z (sortiert nach Autorennamen) zu lesen und zwangsläufig irgendwann bei „K“ ankam. Ich las, war verwirrt, las noch mal, war immer noch verwirrt, und kam zu dem Schluss, dass ich noch zu jung und dumm dafür war. Was vielleicht auch stimmte, aber so richtig verstanden habe ich Kafka immer noch nicht. Toll finde ich ihn immer noch.

    Ich kann das so gut nachvollziehen, dass man die Lust auf ein Buch verliert, weil es gerade überall ist… Das passiert mir regelmäßig, und oft habe ich es dann aber leider schon gekauft.

    LG,
    Mikka

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